Kurz nach den Weihnachtsfeiertagen war nicht mehr viel los im Projekt, die meisten Kinder waren zuhause bei ihren Familien. Eine Schwester, die gerade Autofahren lernte und schon ein paar Fahrstunden hatte, kam auf die Idee mit dem Auto einen gemeinsamen Ausflug zu machen - Doreen und ich, ein paar andere Schwester, ein Junge aus dem Projekt, der noch nicht abgeholt worden war, der Fahrlehrer und die Familie des Fahrlehrers waren mit von der Partie. Wir fuhren immer an der Küste entlang mehrere Stunden bis in den Norden von Nias, wo wir an einem wunderschönen Strand eine Mittagspause einlegten, unseren mitgebrachten Reis aßen und die Umgebung genossen. Anschließend ging es wieder zurück bis nach Fodo in unser Projekt.
Mittagspause am Strand |
Silvester: Lagerfeuer am Strand |
traditionell niassische Häuser in Bawömataluo |
Traumstrand auf Pulau Asu |
In den nächsten
Tagen kamen nach und nach die Kinder von ihren Familien zurück und das
Rehazentrum füllte sich langsam aber sicher wieder. Ebenso kamen die
Mitarbeiter wieder, bis auf zwei, die wir vor unserem Urlaub schon
verabschiedet hatten. Dafür kamen zwei neue Mitarbeiterinnen ins Projekt, die
sehr schnell von allen aufgenommen wurden.
Der normale
Arbeitsalltag stellte sich langsam wieder ein, ab und zu unterbrochen von gar
nicht so wenigen Weihnachtsfeiern. Dass es hier so viele Weihnachtsfeiern nach dem eigentlichen Weihnachten gab,
verwirrte Doreen und mich etwas, aber die Feiern in der Aula des Dorfes oder in
der Stadt Gunungsitoli waren eine nette Abwechslung und meist wurden am Ende
noch ein ganzer Haufen an Geschenken verlost und es gab leckeres Essen.
gemeinsam mit ein paar Kindern beim
morgentlichen Spaziergang
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Da die Schwester,
die bisher für die Arbeit in der Küche zuständig war, für zwei Monate nach
Siantar reiste, kam von dort eine neue Küchenschwester für die Zeit in unser
Projekt. Da sie am Anfang noch nicht so recht wusste, welche Aufgaben sie mir
geben kann/ soll, gab sie mir oft schon früher frei, was ich nutzte um zu
Doreen ins Spielzimmer zu gehen und mich mit den Kindern zu beschäftigen, die
sich auch immer sehr gefreut haben, wenn ich spontan dazu kam. Unter anderem haben
wir das genutzt, um die Mappen, die wir jedem Kind zu Weihnachten geschenkt haben, mit den Kindern gemeinsam zu
bemalen und zu bekleben.
Nach einer kurzen
Krankheits-Welle, durch die fast das komplette Projekt eine Woche lang Bauchweh
und Durchfall hatte (wenn so viele Menschen so eng zusammenleben, verbreitet
sich eine Krankheit nunmal rasend schnell) ging es für Doreen, Fabia, Sonja und
mich Anfang Februar auch schon nach Singapur, um ein neues Visum zu beantragen. Nach einem halben
Jahr mal wieder in einer großen Stadt zu stehen, Hochhäuser zu sehen, sich im
Auto anzuschnallen, eine Klospülung zu haben, etwas anderes als Reis zu essen
und warm duschen zu können war irgendwie überwältigend und so… na ja, anders
eben. Ehrlich gesagt weiß ich gar nicht mehr ganz genau, was ich an dem ersten
Tag in Singapur dachte oder fühlte, aber ich bin mir sicher, ich könnte es
sowieso nicht in Worte fassen.
Singapur |
Insgesamt hatten wir
eine Woche Zeit in Singapur und als wir (mit kleinen Anfangsschwierigkeiten)
nach wenigen Tagen unser neues Visum in den Händen hielten, konnten wir den
Rest der Woche entspannt die Stadt erkunden, einkaufen, Sehenswürdigkeiten
besuchen. Dann hieß es auch bald schon wieder Tschüss
Singapur - Willkommen zurück in Indonesien!
Da Mitte Februar schon unser Zwischenseminar in Siantar anstand, hätte es sich für Doreen und mich nicht gelohnt, davor noch einmal zurück nach Nias zu gehen, so beschlossen wir alle vier gemeinsam noch eine Woche Urlaub im Dschungel von Sumatra zu machen. Wir unternahmen eine dreitägige, geführte Dschungel-Tour, bei der wir Orang-Utans und andere Tiere des Regenwalds sehen konnten und auch zwei Nächte in einem Unterstand in der Wildnis verbrachten. Vor und nach der Tour waren wir in netten kleinen Bungalows in Bukit Lawang, einem Ort am Rande des Regenwalds, untergebracht und konnten relaxen.
Zu unserem
Zwischenseminar in Siantar kamen extra zwei Teamer unserer Entsendeorganisation
aus Deutschland. Gemeinsam mit vier Freiwilligen einer anderen
Entsendeorganisation (die in Thailand und Osttimor arbeiteten) redeten wir über
die vergangene Zeit, über Probleme, Fragen und vieles mehr. Etwa in der Mitte
des einwöchigen Seminars wurde die Entscheidung getroffen, dass ich leider aus verschiedenen Gründen zurück nach Deutschland muss. Ab da ging alles
ziemlich schnell - noch einmal die wichtigsten Dinge machen (ein
Indonesien-Shirt kaufen, Durian - die berühmte Stinkfrucht - probieren und die
besten indonesischen Süßigkeiten in großen Mengen einkaufen), zurück nach Nias
fliegen und meine Sachen packen. Mich von jedem Ort, der mir was bedeutet hat,
bewusst verabschieden, ein letztes Mal in meinem Zimmer schlafen, ein letztes
Mal im Spielzimmer mit den Kindern spielen.
Ich - etwas überfordert beim Vortragen
meiner Abschiedsrede
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entstanden am letzten Abend im Projekt |
Nun bin ich schon
seit einiger Zeit wieder in Deutschland, habe mich an die meisten Dinge wieder
gewöhnt und bin sehr froh, die Zeit - auch wenn es leider nur ein halbes Jahr war - in
diesem wundervollen Projekt auf Nias verbracht haben zu dürfen. Ich vermisse die
Kinder immer noch sehr, hatte eigentlich noch so viel mit ihnen vor, wozu ich jetzt
nicht mehr gekommen bin, empfinde es aber auch als riesen Glück, dass ich die
Kinder kennenlernen und mit ihnen arbeiten durfte.
Sie werden auf jeden
Fall für immer in meinem Herzen bleiben.
Wow, diese Erfahrungen hören sich einfach überwältigend an! Ich denke du hast so viel gelernt, dass dir nie wieder jemand nehmen kann. Ich hoffe du bleibst lange erfüllt von Deiner Reise!
AntwortenLöschenIch liebe es übrigens auch, in Sommernächten draußen in der Hängematte zu schlafen. Falls du also einen Balkon oder Garten hast, kann ich dir www.haengemattenshop.com/ empfehlen. Die haben im Moment viele Hängematten im Angebot. Dann kannst Du vielleicht ein Stück deiner Reise mit nach Hause nehmen. :)